Einheimische, Rückkehrer und Einwanderer
In den 2.000 Jahren zwischen Zerstörung und Wiedergründung eines jüdischen Staates im Gebiet Palästina waren Juden eine Konstante – sie überlebten die islamische Eroberung, überstanden die Kreuzzüge und überdauerten 400 Jahre Osmanisches Reich. Und kehrten über die Jahrhunderte zurück.
Beispiele jüdischer Rückkehrer in ihre Heimat:
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Ende 12. Jahrhundert aus Nordafrika.
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1211 kamen 300 Rabbiner aus England und Frankreich.
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Die Inquisition löste 1492 eine weitere Rückkehrwelle aus.
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Mit der osmanischen Eroberung 1516 kamen sie aus Sizilien, Italien, Frankreich, Deutschland, Portugal und Nordafrika.
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Mitte 17. Jahrhundert: Massenein-wanderung aus der Türkei.
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1.500 Juden aus Europa kamen im Jahr 1700 nach Jerusalem.
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Eine Rückkehrwelle aus Osteuropa erreichte Zfat (Safed), Hebron, Tiberias und Jerusalem 1764.
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Aus Deutschland, den Niederlanden und Ungarn begann 1830 eine neue Rückkehrbewegung.
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1. Hälfte 19. Jahrhundert: Tausende Juden kamen aus Afghanistan, Kaukasus, dem Jemen, Persien, Buchara und Kurdistan.
Auch andere ethnische Gruppen kamen nach Palästina, oft mit kriegerischen Eroberungen. Häufige Wechsel von Herrschern und Eroberern erschweren eine detaillierte Zuordnung anderer Völker, Epochen und Bevölkerungen.
Bekannte Eroberer waren Saladin Mongolen, Mameluken und Ali Pascha.
Muhammad Ali (Ali Pascha), stammte aus Kavala (heute Nordgriechenland). Besetzte als osmanischer Gouverneur 1830 Teile Palästinas und kolonisierte unter anderem Jaffa und Nablus.
Saladin, Sultan von Ägypten und Syrien. Stammte aus einer kurdischen Familie in Mesopotamien. Eroberte 1187 Jerusalem von den Kreuzrittern. Ließ christliche Kirchen in Moscheen umbauen. Schenkte persischen Söldnern Land in Galiläa.
Der türkische Zensus von 1875 ergab eine jüdische Mehrheit in Jerusalem. Heute leben rund 13 Millionen Menschen in Israel, der Westbank und dem Gazastreifen. Um 1880 war das ganze Gebiet lediglich von ca. 500.000 Menschen bewohnt.
Die Encyclopedia Britannica bezifferte 1910 die Zahl der jüdischen Einwohner Jerusalems auf 40.000 von insgesamt 60.000. Ethnisch betrachtet bestand die Bevölkerung Palästinas zu Beginn des britischen Mandats aus über zwei Dutzend Völkern. Praktisch das gesamte Osmanische Reich war in Palästina vertreten.
Die britische Mandatsregierung in Palästina registrierte 1922 die Einwanderung ganzer arabischer Stämme.
„Ganze Dörfer des syrischen Hauran Plateaus sind entvölkert, weil die Bewohner nach Palästina umsiedeln.“
Graf Damien, französischer Hochkommissar in Syrien, 1934
Der Zuzug aus arabischen Ländern erklärt den immensen Anstieg der arabischen Bevölkerung in Palästina, die bereits 1938 über eine Million erreichte. Verbesserte hygienische und medizinische Bedingungen durch jüdische Ärzte und Krankenstationen in Palästina führten zu längerer Lebenserwartung und verringerter Kindersterblichkeit unter Arabern, vor allem, wenn sie in jüdischen Städten oder in der Nähe jüdischer Dörfer lebten. Zwischen 1925 und 1945 fiel ihre Kindersterblichkeit von 201 auf 94 pro 1.000. Die Lebenserwartung der Araber erhöhte sich im gleichen Zeitraum von 37 auf 49 Jahre.
Beispiel Haifa: In nur 14 Jahren von 1922 bis 1936 wuchs die arabische Bevölkerung der Stadt um 130%.
Beispiel Tel Aviv: Im gleichen Zeitraum wuchs die arabische Bevölkerung im Distrikt Tel Aviv um 135%.
Zum Vergleich: Die Bevölkerung der rein arabischen Stadt Nablus sank in dieser Zeit von 33.000 auf 12.000.