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Die arabischen Flüchtlinge aus Palästina

In der Gründungserklärung garantierte Israel seinen arabischen Bewohnern absolute Gleichberechtigung und friedliche Zusammenarbeit. Dennoch verließen hunderttausende palästinensische Araber bis 1949 den neu gegründeten Staat. Kaum ein historisches Thema wird kontroverser und intensiver diskutiert.

Die Zahlen

Zwischen 600.000 und 700.000 schwanken die meisten Angaben.


UN-Direktor für Flüchtlingsfragen in Palästina, Sir Raphael Cilento, monierte schon im Oktober 1948 zwei statistische Verzerrungen:

  • Flüchtlinge wurden an mehreren Stationen statistisch erfasst.

  • Auch wer sein Dorf wegen der Kriegsgefahren nur kurzzeitig verließ wurde als Flüchtling registriert – und blieb es nach seiner Rückkehr.

Wenn Flüchtlinge verstarben, blieben sie statistisch weiterhin erfasst.


Wer nicht flüchtete, aber durch den Krieg hilfsbedürftig geworden war, wurde ebenfalls als Flüchtling registriert und versorgt.

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Die Gründe

Von offizieller palästinensisch-arabischer Seite wird Vertreibung als Fluchtgrund angegeben. Differenzierte historische Analysen machen fünf Hauptgründe sichtbar.

1. Generelle Angst vor Kriegsgefahren

Immer versuchen Menschen, Kriegsgefahren zu entgehen. Noch vor dem Krieg verließen 30.000 wohlhabende Araber Palästina. Damit lösten sie einen Nachahmungseffekt bei vielen clangebundenen Familien aus.

3. Angstpropaganda

Hadj Amin el Husseini verbreitete, die Juden würden fürchterliche Gräueltaten verüben. Radio Kairo warnte am 16. Mai 1948: „Vor ihrer
völligen Vernichtung werden die Juden sich an euch rächen.“

4. Soziokulturelle Aversion

Besonders religiös-konservative Muslime wollten nicht unter „Ungläubigen“ und gleichberechtigten „Dhimmis“ leben.

5. Rückkehr in die arabischen Heimatländer

Hunderttausende Araber waren in den Jahrzehnten vor Israels Staatsgründung eingewandert. Die Aussicht auf Krieg und eine
ungewisse Zukunft bewog sie, in ihre Heimatländer zurückzukehren.
2. Aufrufe zur Flucht durch arabische Führer

    „Hauptgrund (Haifa zu verlassen) waren zweifellos die Rundfunk-Aufrufe der Obersten Arabischen Exekutive, in denen die Araber zur Flucht aufgefordert wurden.“

The Economist, 2. Oktober 1948.

    „Die arabischen Staaten forderten die Araber auf, ihre Häuser vorübergehend zu verlassen, um den arabischen Invasionsarmeen Platz zu machen.“

Filastin (jordanische Zeitschrift), 19. Febraur 1949

    „Wer brachte die Palästinenser als Flüchtlinge in den Libanon, wo sie in großer Not und mittellos waren – niemand anders als die arabischen Staaten selbst, einschließlich des Libanon.“

Kaled al Azm (sechsfacher syrischer Premier) in seinen Memoiren, 1973

Die Folgen

    „Die arabischen Staaten wollen das Flüchtlingsproblem nicht lösen. Sie wollen es als offene Wunde behalten, als Affront gegen die UN und als Waffe gegen Israel. Den arabischen Führern ist es egal („give a damn“), ob die Flüchtlinge leben oder sterben.“

Sir Alexander Galloway, UNRWA-Mitarbeiter Anfang der 1950er Jahre in Jordanien, 1952

    „Dieser umfassende Exodus war zum Teil auf die Überzeugung der Araber zurückzuführen, dass es nur eine Sache von Wochen sein würde, bis die vereinigten Armeen der arabischen Staaten die Juden besiegt hatten und die palästinensischen Araber zurückkehren und ihr Land wieder in Besitz nehmen konnten.“

Edward Atiyah, Gesandter der Arabischen Liga in London, in seinem Buch "Die Araber", 1955

    „Die Tragödie der Palästinenser war, dass die meisten ihrer Anführer sie mit falschen, haltlosen Versprechungen, ihnen zu Hilfe zu kommen, lähmten; dass 80 Millionen Araber und 400 Millionen Muslime augenblicklich und wunderbarerweise zu ihrer Rettung herbeieilen würden.“

König Abdullah von Jordanien in seinen Memoiren, 1950

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