Josua im Kampf gegen den Amalekiter König. Darstellung von Herrad von Landsberg ca. 1175.
Napoleon gewährte den Juden seit 1791 Religionsfreiheit. Der colorierte Druck aus 1806 zeigt symbolisch die Übergabe der Freiheit in die Hand einer Jüdin.
Ab 1797 setzte sich schrittweise die sogenannte Judenemanzipation in den deutschen Teilstaaten durch. Beschränkungen wurden aufgehoben – und teilweise wieder eingesetzt. Im Alltag konnte sich die politische und rechtliche Gleichstellung nicht immer durchsetzen.
Degradierung des jüdischen Hauptmanns Alfred Dreyfus. Zeichnung in der illustrierten Beilage zu „Le Petit Journal“, 13. Januar 1895. Die Dreyfus-Affäre war eines der Hauptmotive für Theodor Herzl, die zionistische Bewegung zu gründen.
Emanuel Goldberg war Mitgründer von Zeiss lkon. 1921 konstruierte er die erste Normalfilmkamera für Amateure. Er diente im Ersten Weltkrieg in der Reichswehr als Berater für Luftaufnahmen und erfand den Mikropunkt für geheime Botschaften. Die Nazis zwangen ihn zur Emigration, seine Mikropunkt-Technologie setzten sie im Zweiten Weltkrieg in der Spionage ein.
Heinrich Hertz gehörte zu den bedeutendsten Physikern des 19. Jahrhunderts. Er schuf die Voraussetzung für drahtlose Telegrafie und Radio. Die Nazis entfernten alle Porträts des berühmten Professors und zwangen seine Witwe und ihre Kinder zur Emigration.
Edmund Rumpler erfand die Kraftfahrzeug-Schwingachse, baute die erste deutsche Flugzeugfabrik, konstruierte den ersten deutschen Flugmotor mit acht Zylindern und produzierte Flugzeuge für die Reichswehr. 1940 ermordeten die Nazis Edmund Rumpler und beschlagnahmten seine Fabriken.
Josef Ganz konstruierte bereits 1928 den Volkswagen, nannte ihn „Maikäfer“, wurde wegen seiner genialen Konstruktion gefeiert und zeigte den Prototypen 1933 auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin. Dort fertigte Hitler eigenhändig Skizzen an, beauftragte 1935 Porsche mit der Fertigung und einen Nazischergen, Josef Ganz zu ermorden. Dessen Hund biss den Täter ins Bein und verhinderte den Mordanschlag. Ganz wurde gezwungen, zu emigrieren.
Der jüdische Luftfahrtpionier David Schwarz entwickelte das erste flugfähige Luftschiff.
Premierenstart: 03. November 1897 in Berlin Tempelhof. Graf Zeppelin kaufte das Patent von David Schwarz´ Witwe.
Chanukka-Feier jüdischer Soldaten an der russischen Front im Winter 1916.
Fritz Beckhardt erhielt beim Jagdgeschwader III nach 17 Abschüssen das Eiserne Ritterkreuz, danach für herausragende Tapferkeit das extrem seltene Inhaberkreuz vom Königlichen Hausorden der Hohenzollern mit Schwertern. 1936 löschten die Nazis seinen Namen in der offiziellen Schrift über die Träger des Inhaberkreuzes.
Staffelführer Willy Rosenstein wurde für seine zahlreichen Abschüsse im Luftkampf mehrfach geehrt: unter anderem mit dem Eisernen Kreuz l. Klasse, dem Zaringer Löwenorden und der Militärverdienstmedaille in Gold Württembergs.
Kameradschaftliche Solidarität mit seinem jüdischen Flügelmann Willy Rosenstein zeigte Pilot Adolf Auer. Nach einer antisemitischen Bemerkung Hermann Görings malte er einen Davidstern auf seine Fokker.
In Psalm 137 drücken sich zwei historisch wichtige Elemente aus: Die uralte jüdische Sehnsucht, nach Jerusalem zurückzukehren. Und die Bedeutung Jerusalems für die Seele des Judentums.
Theodor Herzl, 1860 – 1904. Begründer der zionistischen Bewegung. Als Journalist berichtete er über den Pariser Verleumdungsprozess gegen den jüdischen Artilleriehauptmann Dreyfuss. Die dreisten, konstruierten und antisemitischen Vorwürfe gegen den Hauptmann erschütterten Herzl zutiefst. Fortan widmete er sich mit ganzer Kraft dem Aufbau des Zionismus und der Errichtung eines jüdischen Staates.
„Der Zionismus erstrebt die Schaffung einer öffentlich-rechtlich gesicherten Heimstätte in Palästina für diejenigen Juden, die sich nicht anderswo assimilieren können oder wollen.“
Aus dem Basler Programm des ersten Zionistenkongresses, 1897.
„Der Judenstaat“ (1896) entwirft ein generelles Konzept für den Staatsaufbau. Darin definiert Herzl die Grundzüge einer modernen, liberalen Verfassung für ein strikt säkulares Staatswesen. Der Arbeitstag sollte auf sieben Stunden begrenzt sein, um Zeit für Familie, Freizeit und Fortbildung zu haben. Kulturelle Vielfalt ist im Judenstaat ausdrücklich erwünscht und soll das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Traditionen erlauben und erleichtern.
„AltNeuLand“ (1902) ist ein utopischer Roman über das Leben im jüdischen Staat. Dabei konkretisiert Herzl im Detail den Alltag und die Grundprinzipien. Wirtschaftlich ist das Leben teilweise genossenschaftlich geprägt, basiert auf Privateigentum und Marktwirtschaft. Tourismus nimmt eine bedeutende Position ein. Grund und Boden kann nur gepachtet werden, um Ungleichheiten vorzubeugen. Die gesellschaftspolitische Kultur skizziert Herzl als liberal, weltbürgerlich und offen gegenüber Einwanderern.
Zionistisches Poster aus Rumänien, ca. 1930. Die drei Kamele im Hintergrund rechts symbolisieren das neue Umfeld, das auf Entwicklung wartet.
Text: „Auf zum neuen Leben“.
Die Gründung der Stadt Tel Aviv 1909 – aus dem Nichts und auf dem Nichts, nämlich auf Sanddünen. Auch andere Orte wurden auf unfruchtbarem Boden gegründet, der für weit überhöhte Preise von Beduinen oder arabischen Clans verkauft wurde.
Der erste Kiosk auf dem Rothschild Boulevard in Tel Aviv ein Jahr später.
Muhammad Ali (Ali Pascha), stammte aus Kavala (heute Nordgriechenland). Besetzte als osmanischer Gouverneur 1830 Teile Palästinas und kolonisierte unter anderem Jaffa und Nablus.
Adrian Reland, Orientalist, Kartograf und Philologe an der Universität Utrecht begann Ende des 17. Jahrhunderts mit intensiven Forschungen über das „Heilige Land“. Penibel dokumentierte er seine Ergebnisse.
Robert Kennedy bei seiner Ankunft in Palästina. 1968 wurde er von einem radikalen palästinensischen Araber ermordet.
Jordanbrücke 03. Juli 1936. Ein steter Zuzug von arabischen Arbeitern floss nach Palästina, auf der Suche nach hohen Löhnen in jüdischen Betrieben und auf jüdischen Farmen.
Arabische Bauern (Fellachen) Ende 19. Jahrhundert in Palästina. Sie litten unter Malaria, fehlender medizinischer Versorgung und den häufigen Überfällen räuberischer Beduinen.
Arabische Bauern (Fellachen) Ende 19. Jahrhundert in Palästina. Sie litten unter Malaria, fehlender medizinischer Versorgung und den häufigen Überfällen räuberischer Beduinen.
Der Tempelberg in Jerusalem mit dem Felsendom.
Die Aufnahme aus ca. 1880 zeigt die Verwahrlosung der Moschee und des Landes.
Lord Robert Peel bei seiner Ankunft in Palästina im Jahr 1937. Die von ihm geleitete Peel-Commission empfahl die Teilung des Landes: 70% für die Araber, 20% für die Juden, 10% unter britischer Herrschaft, darunter Jerusalem. Während die zionistische Führung den Vorschlag akzeptierte, war die Reaktion auf arabischer Seite jedoch deutlich negativ: Die arabische Gewalt gegen Juden und Briten nahm zu, initiiert durch den el Husseini Clan.
Das Jezreel-Tal 1902:
Die jüdischen Pioniere gruben Kanäle, um die Sümpfe trocken zu legen. So entstand landwirtschaftlich nutzbares Land und Krankheiten wie Malaria verschwanden.
Das Jezreel-Tal, 1910:
Weite Felder bedecken das Tal. Die Bewaldung der Hügel wird bereits sichtbar.
Das Jezreel-Tal, heute:
Aus dem Sumpfgebiet ein landwirtschaftliches Musterland in Israel. Die bewaldeten Hügel dienen heute den umliegenden Bewohnern zur Erholung und für Ausflüge.
Kaum bekannt, was die Aufnahme von 1922 berichtet: Jordaniens König Abdullah I. mit seinen drei jüdischen Leibwächtern, den Brüdern Sayeed, Salaah und Saadia Sofer, vom Stamm der Habani aus dem Jemen, dessen Männer bekannt waren für ihre Treue und Tapferkeit. Der König vertraute ihnen bedingungslos.