Josua im Kampf gegen den Amalekiter König. Darstellung von Herrad von Landsberg ca. 1175.
Napoleon gewährte den Juden seit 1791 Religionsfreiheit. Der colorierte Druck aus 1806 zeigt symbolisch die Übergabe der Freiheit in die Hand einer Jüdin.
Ab 1797 setzte sich schrittweise die sogenannte Judenemanzipation in den deutschen Teilstaaten durch. Beschränkungen wurden aufgehoben – und teilweise wieder eingesetzt. Im Alltag konnte sich die politische und rechtliche Gleichstellung nicht immer durchsetzen.
Emanuel Goldberg war Mitgründer von Zeiss lkon. 1921 konstruierte er die erste Normalfilmkamera für Amateure. Er diente im Ersten Weltkrieg in der Reichswehr als Berater für Luftaufnahmen und erfand den Mikropunkt für geheime Botschaften. Die Nazis zwangen ihn zur Emigration, seine Mikropunkt-Technologie setzten sie im Zweiten Weltkrieg in der Spionage ein.
Josef Ganz konstruierte bereits 1928 den Volkswagen, nannte ihn „Maikäfer“, wurde wegen seiner genialen Konstruktion gefeiert und zeigte den Prototypen 1933 auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin. Dort fertigte Hitler eigenhändig Skizzen an, beauftragte 1935 Porsche mit der Fertigung und einen Nazischergen, Josef Ganz zu ermorden. Dessen Hund biss den Täter ins Bein und verhinderte den Mordanschlag. Ganz wurde gezwungen, zu emigrieren.
Fritz Beckhardt erhielt beim Jagdgeschwader III nach 17 Abschüssen das Eiserne Ritterkreuz, danach für herausragende Tapferkeit das extrem seltene Inhaberkreuz vom Königlichen Hausorden der Hohenzollern mit Schwertern. 1936 löschten die Nazis seinen Namen in der offiziellen Schrift über die Träger des Inhaberkreuzes.
Theodor Herzl, 1860 – 1904. Begründer der zionistischen Bewegung. Als Journalist berichtete er über den Pariser Verleumdungsprozess gegen den jüdischen Artilleriehauptmann Dreyfuss. Die dreisten, konstruierten und antisemitischen Vorwürfe gegen den Hauptmann erschütterten Herzl zutiefst. Fortan widmete er sich mit ganzer Kraft dem Aufbau des Zionismus und der Errichtung eines jüdischen Staates.
„Der Judenstaat“ (1896) entwirft ein generelles Konzept für den Staatsaufbau. Darin definiert Herzl die Grundzüge einer modernen, liberalen Verfassung für ein strikt säkulares Staatswesen. Der Arbeitstag sollte auf sieben Stunden begrenzt sein, um Zeit für Familie, Freizeit und Fortbildung zu haben. Kulturelle Vielfalt ist im Judenstaat ausdrücklich erwünscht und soll das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Traditionen erlauben und erleichtern.
„AltNeuLand“ (1902) ist ein utopischer Roman über das Leben im jüdischen Staat. Dabei konkretisiert Herzl im Detail den Alltag und die Grundprinzipien. Wirtschaftlich ist das Leben teilweise genossenschaftlich geprägt, basiert auf Privateigentum und Marktwirtschaft. Tourismus nimmt eine bedeutende Position ein. Grund und Boden kann nur gepachtet werden, um Ungleichheiten vorzubeugen. Die gesellschaftspolitische Kultur skizziert Herzl als liberal, weltbürgerlich und offen gegenüber Einwanderern.
Das Poster zeigt einen jüdischen Ritter und symbolisiert Tapferkeit und den Ausbruch aus der Vergangenheit. Der Löwe ist ein urhebräisches Wappentier. Heraldisch wird es dem althebräischen Stamm Juda zugeordnet. Unterschrift: „Das Volk Israel lebt“.
Poster des Jüdischen National Fonds (JNF) in den USA um 1950. Der JNF ist in Israel für die Aufforstung und generell für den „Boden“ zuständig. Dazu gehört die landwirtschaftliche Urbarmachung. Aufforstung und Urbarmachung dauern in Israel mit unverminderter Intensität bis in unsere Zeit an.
Saladin, Sultan von Ägypten und Syrien. Stammte aus einer kurdischen Familie in Mesopotamien. Eroberte 1187 Jerusalem von den Kreuzrittern. Ließ christliche Kirchen in Moscheen umbauen. Schenkte persischen Söldnern Land in Galiläa.
Lord Robert Peel bei seiner Ankunft in Palästina im Jahr 1937. Die von ihm geleitete Peel-Commission empfahl die Teilung des Landes: 70% für die Araber, 20% für die Juden, 10% unter britischer Herrschaft, darunter Jerusalem. Während die zionistische Führung den Vorschlag akzeptierte, war die Reaktion auf arabischer Seite jedoch deutlich negativ: Die arabische Gewalt gegen Juden und Briten nahm zu, initiiert durch den el Husseini Clan.
Das Jezreel-Tal, 1910:
Weite Felder bedecken das Tal. Die Bewaldung der Hügel wird bereits sichtbar.
Kaum bekannt, was die Aufnahme von 1922 berichtet: Jordaniens König Abdullah I. mit seinen drei jüdischen Leibwächtern, den Brüdern Sayeed, Salaah und Saadia Sofer, vom Stamm der Habani aus dem Jemen, dessen Männer bekannt waren für ihre Treue und Tapferkeit. Der König vertraute ihnen bedingungslos.
Alltag in Palästina, 1920 - 1930:
Jüdische und arabische Bauarbeiter in Jerusalem
Eine Kompanie Beduinen in der israelischen Armee marschiert bei der Parade zum Unabhängigkeitstag im Mai 1949.
Der britische Hochkommissar in Kairo, Sir Henry McMahon, und Scherif Hussein ibn Ali von Mekka. In der Hussein-McMahon-Korrespondenz wurde gegenseitige Unterstützung festgelegt. Der Scherif interpretierte die Korrespondenz als verbindliche Zusage mit konkreten Grenzen seines künftigen Herrschaftsgebietes. Großbritannien bestritt jegliche vertragliche Zusicherung. Das Schlussschreiben der Korrespondenz vom 30. Januar 1916 verwies auf weitere Erörterungen zu einem späteren Zeitpunkt.
Tscherkessischer Gardist. Ursprünglich christlich-heidnisch wurden die Tscherkessen im 16. Jahrhundert zum Islam zwangskonvertiert. Die russische Expansion vertrieb sie endgültig aus ihren kaukasischen Stammgebieten. Ab 1868 ließen sie sich in Amman nieder, damals eine fast leere Ruinenstadt, später Hauptstadt Jordaniens.
1923 wurde die Truppe zur Arabischen Legion. Der Name unterstrich den hegemonialen Anspruch der Haschemiten. Auch nach der formellen Unabhängigkeit 1946 wurde die jordanische Armee von Großbritannien finanziert, bewaffnet und von britischen Offizieren geführt. 1939 übernahm Glubb Pascha die Führung der Arabischen Legion. Dank der umfänglichen britischen Unterstützung war sie eine schlagkräftige Armee.
Glubb Pascha bei der Inspektion einer Panzereinheit.
Bewachung einer britischen Fliegerstaffel im Zweiten Weltkrieg durch die Arabische Legion.
Die jüdischen Farmen und Kibbuzim boten lokalen Beduinen lohnende Ziele für nächtliche Diebstähle und Raubüberfälle. Zum Schutz und zur Verteidigung wurden deshalb Wachgruppen gegründet. Die bekannteste war „Haschomer“ (Wächter). Sie kleideten sich wie Beduinen und Tscherkessen, waren diszipliniert, trainiert und motiviert, da sie ihren Heimatort bewachten. Im Bild: Haschomer-Mitglieder, 1909.
Zwei jüdische Mädchen bei der Bewerbung für die Haganah.
Ausbildung im Kibbuz.
Der britische General Orde Wingare, empört über die weitgehende Untätigkeit der Mandatsmacht, entwickelte für die Haganah eine neue Doktrin. Er trainierte „Special Night Squads“, die arabische Banden auf dem Weg zu Überfällen angriffen.
„Negev Beasts“ hieß eine andere Abteilung der Haganah. Sie bestand aus mobilen Einheiten zu je vier Jeeps, die den überfallenen Kibbuzim im Süden rasch zu Hilfe eilten.
Hitler und der Mufti von Jerusalem 1941 in Berlin.
Walther Rauff, SS-Obersturmbannführer, entwickelte im Auftrag Hitlers einen detaillierten Plan zum Massenmord an der jüdischen Bevölkerung in Palästina.
1944 beauftragte Hitler die Waffen-SS mit einem weiteren Kommandounternehmen in Palästina. Die geheime „Operation Atlas“ wurde von Oberstleutnant Kurt Wieland geleitet. Aufgewachsen in der Templerkolonie Palästinas sprach Wieland arabisch.
Sein Trupp brachte per Fallschirm Waffen, Munition Goldmünzen, Druckerausrüstung, Dynamit und Gift nach Palästina. Damit sollten mit Hilfe von Mufti-Anhängern Sabotageakte gegen die Briten, Überfälle auf jüdische Einrichtungen und Spannungen zwischen Judenund Arabern angeheizt werden.
Wenig bekannt: NSDAP in Palästina. Zumeist gebildet von Mitgliedern der Templer- Kolonie. Im Bild: NSDAP-Ortsgruppe Jerusalem
Mufti-Miliz "Armee des heiligen Krieges".
Schlomo Slonim, gerade 18 Monate, überlebte 1929 das Massaker an Hebrons Juden unter den Leichen seiner Eltern.
Der Mufti brachte den Arabern Hitlers „Mein Kampf“, seine Ideologie und vergleicbare Organisationen wie SA, SS und Hitlerjugend. Vor allem aber brachte er die Erkenntnis nach Palästina, welche Wirkung massive und skrupellose Propaganda erreichen kann.
Unter ungeklärten Umständen gelang dem Mufti nach dem Zweiten Weltkrieg die Flucht nach Kairo. Dort verbündete er sich mit den Muslimbrüdern, die bereits eine breite Machtbasis hatten. Mit deren Hilfe überzeugte der rhetorisch und propagandistisch begabte Mufti den ägyptischen König Faruk, Israel anzugreifen.
UNSCOP-Delegierte bei Recherchen und Beratungen im YMCA-Haus in Jerusalem im Juli 1947. Unter den Delegierten waren keine Vertreter der Großmächte, um weitgehende Neutralität zu wahren. Während Zionisten auch nicht zu den Mitgliedern gehörten, waren die (teil-)muslimischen Staaten Iran, Indien und Jugoslawien vertreten.
Stacheldraht in Jerusalem: Ein Versuch britischer Truppen, Juden und Araber zu trennen.
In Erwartung des Angriffs.
Kibbuz Mischmar Haemek im nördlichen Israel.
Britischer Panzerwagen „Otter“ der Arab Liberation Armee. Erbeutet von der Haganah in der Schlacht um den Kibbuz „Mischmar haEmek“. Das Emblem der Miliz: ein umkreister Davidstern von einem Krummdolch durchstochen.
Abteilung der „Armee des heiligen Krieges“. Rekrutiert und finanziert vom Mufti von Jerusalem. Kommandiert von seinem Verwandten Abdel Kader al-Husseini (stehend mit Stiefeln).
David Ben Gurion bei der Verlesung der Unabhängigkeitserklärung.
Jubel in Tel Aviv bei der Unabhängigkeitserklärung.
Arabischer Überfall auf einen jüdischen Lebensmitteltransport, der die eingeschlossene jüdische Bevölkerung in Jerusalem versorgen sollte.
Bis zu 10.000 Granaten feuerte die Arabische Legion auf das jüdische Viertel in Jerusalem.
Verwundete und Tote nach Bomber-Angriff der ägyptischen Luftwaffe auf Tel Aviv.
Jordanisches Sturmgeschütz vor Jerusalem.
Jordanisches Sturmgeschütz vor Jerusalem.
Haganah evakuiert Kinder aus dem Kibbuz Dorot im Negev vor dem Angriff der ägyptischen Armee. Das improvisierte Militärfahrzeug nannte man „Butterfly“ wegen der Flügeltüren auf dem Dach.
Verteidigerinnen im Kibbuz Negba im Süden.
Der Mörser-Eigenbau „Davidka“ (Klein David) hatte wenig Explosivkraft aber furchterregende Lautstärke.
Zerstörter ägyptischer Panzer in Jad Mordechai.
Tschechischer Nachbau der deutschen ME 109.
“Das Flugzeug war Schrott. Die Tschechen haben es einfach zusammengesetzt aus kaputten Teilen der Me 109. Propeller und Motor kamen von Heinkel-Bombern. Aber es war alles, was wir kriegen konnten.“ - Flugstaffelführer Lou Lenart.
Eine abgeschossene Spitfire der ägyptischen Luftwaffe. Israelische Ingenieuren machten sie wieder flugfähig.
Der wohl bekannteste Ausspruch von David Ben Gurion, Staatsgründer und erster Premierminister Israels: „Wer in Israel nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist.“
Historisch aufschlussreich ist ein Handschlag zwischen Jordaniens Kommandeur Abdullah Bey el Tal und Israels Mosche Dayan beim Waffenstillstand. Die Zufriedenheit des Jordaniers ist unübersehbar.
In der Mitte: König Abdullah von Jordanien bei der Konferenz von Jericho.
In der Gründungserklärung garantierte Israel seinen arabischen Bewohnern absolute Gleichberechtigung und friedliche Zusammenarbeit. Dennoch verließen hunderttausende palästinensische Araber bis 1949 den neu gegründeten Staat Israel. Kaum ein historisches Thema wird kontroverser und intensiver diskutiert.
Somalische Flüchtlinge in einem UNHCR-Lager in Kenia.
UNRWA-Schüler beim Waffentraining in Gaza.
Teilweise schon in 4. Generation: Die Erziehung zum Jihad beginnt bereits bei Dreijährigen.
Palästinensische Flüchtlingskinder der dritten Generation bei den jährlichen „Summer Fun Weeks“ der UNRWA in Gaza.
Immer mehr Geberländer fordern, die UNRWA stärker zu kontrollieren und drohen, ihre Zahlungen zu kürzen. Die UNRWA setzt deshalb zunehmend auf weltweite Spendenaktionen wie mit dem Bild rechts. Es stammt jedoch nicht aus Gaza, sondern aus dem syrischen Bürgerkrieg.
Kahina Statue in Algerien. Bis heute unter Berbern verehrt: Die jüdische Berberkönigin Dahyah al Kahina. Im 7. Jahrhundert führte sie den – letztlich aussichtslosen – Kampf gegen die einfallenden arabisch-muslimischen Heere an.
Das jüdische Zentrum in Aden (Jemen) wurde im Dezember 1947 von einem aufgehetzten Mob zerstört.
Jüdische Flüchtlinge im Jemen.
Jüdische Mutter und ihre Kinder auf der Flucht aus dem Irak.
Jüdische Mutter und ihre Kinder auf der Flucht aus dem Irak.
Ägyptens Präsident Nasser initiierte 1964 die Gründung der PLO, um sie in seine panarabischen Ziele einzubinden. Damit schuf er die politisch-militärische Basis für eine neue palästinensische Definition.
Erster Vorsitzender wurde Nassers Vertrauter Ahmed Schukeiri. Der aus dem Libanon stammende Anwalt unterstützte Nassers panarabischen Kurs.
Nach seinem Rücktritt 1967 übernahm Yahiah Hammudeh den Vorsitz der PLO. Auch er vertrat eine mit Nasser konforme panarabische Linie.
1969 wurde Yassir Arafat Vorsitzender der PLO. Der aus Ägypten stammende Ingenieur änderte den Kurs der PLO in eine nationalistisch-kriegerische Richtung.
Mit Serien von Flugzeugentführungen und Terroranschlägen erreichte die PLO internationale Bedeutung.
Die jüdischen Flüchtlinge kommen in Israel an: Medizinische Betreuung begann sofort bei der Ankunft.